Grand Palais

ENG

The exhibition of Barbara Gocníková features two distinct yet interconnected installation delving into the complex tapestry of public and private spaces, inspired by the artist’s personal experiences.

The exhibition features a small library. Barbara Gocníková and the team of Grand Palais ask you warmly to bring books to the space. The topic of the books are: family, space, home. The books will be returned to you after the exhibition ends (27.04.2024). Therefore we ask to leave your names and contact information in the book, if possible, so that we can return them to you. Thank you!

DE

Die Ausstellung von Barbara Gocníková zeigt zwei unterschiedliche, aber miteinander verbundene Installationen, die sich mit dem komplexen Geflecht aus öffentlichen und privaten Räumen befassen und von den persönlichen Erfahrungen der Künstlerin inspiriert sind.

Die Ausstellung beinhaltet eine kleine Bibliothek. Barbara Gocníková und das Team vom Grand Palais bitten euch herzlich, Bücher in den Raum zu bringen. Die Themen der Bücher sind: Familie, Raum, Zuhause. Die Bücher werden nach Ende der Ausstellung (27.04.2024) an euch zurückgegeben. Bitte vermerkt euer Buch mit eurem Namen und Kontaktdaten, damit wir es zurückgeben können. Vielen Dank!

Bild/Foto: Barbara Gocníková

Merci für die grosszügige Unterstützung / Thank you for your support:

Kultur Stadt Bern, Kultur Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Stiftung Temperatio, Kulturstiftung GVB, Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung

Livia Rita will turn Grand Palais into a mythological in-between realm, where pulse-infused melodies meet ArtFashion, live rituals, world-building sculpture and spells expressing dreams, desires and fears.
The vernissage will witness a creature’s ritual of birth and the finissage will mark the cycle’s end by a dramatic death ritual.
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Vernissage 8 February 2024, 6.30 pm
Performance: 7:30 pm
Finissage 7 March 2024, 6.30 pm
Performance: 7.30 pm
@Liviarita

Eröffnung: Freitag, 20.10.2023, 6:30 PM

NEUE Öffnungszeiten / NEW Opening hours:
DO/THU 6 – 9 pm, SA/SAT 1 – 4 pm
jeden 3. Donnerstag / third thirsty Thursday Hospitality and conversation -> 16.11.2023

Saaltext zur Ausstellung

Die Ausstellung ist für Personen unter 18 Jahren ungeeignet

 

Vielen Dank für die grosszügige Unterstützung / Thank you for your support: Kultur Stadt Bern, Kultur Kanton Bern, Kultur Basel Stadt, Burgergemeinde Bern, Stiftung Temperatio, Kulturstiftung GVB, Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung

Marije Vermeulen
Guido Nieuwendijk

CRINKLE CUT

11.08.-02.09.2023

Vernissage/Opening: Friday, 11.08.2023, 7 pm

A big crinkle wall cuts through the interior of Grand Palais.
It forces you to change your route and look at the space in a new way.
Marije Vermeulen and Guido Nieuwendijk will both make an edgy wallpainting.
Playing together with the same crinkle shape, adding or cutting away, mixing their visual language and yet staying individually recognizable.

 

Vielen Dank für die grosszügige Unterstützung / Thank you for your support: Kultur Stadt Bern, Kultur Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Stiftung Temperatio, Kulturstiftung GVB, Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung

DE

Ganz schön bunt hier!

Jedes Mal, wenn ich durchs Fenster schaue, sehe ich andere Linien, Farben und Formen. Wie bei Sponge-Bob in seinem Ananas-Haus auf dem Meeresgrund in der Unterwasserwelt.

Die beiden Kunstschaffenden, Marije Vermeulen (*1976 in Delft/NL) und Guido Nieuwendijk (*1967 in Auckland/NZ)) zeigen eine sich über alle drei Innenräume des Grand Palais spannende Installation mit dem Titel «Sharks, snakes and a dog’s dream» (2023).

Die Arbeit besteht aus mehreren Holzplatten und aus Dispersionsfarben und ihre Form wurde zuerst mit Hilfe einer Vorzeichnung mit Malerband auf dem Boden des Kunstraums fixiert. Wie eine eckige Schlange mäandert die Holzkonstruktion durch den Wartesaal am Helvetiaplatz. Als Störer oder Raumteiler ist die Installation nicht von allen Seiten begehbar. Etwas irritierend für Besucher*innen. Bitte die Handtasche nicht vergessen! Je nach Standpunkt ergeben sich neue Blickwinkel.

Ausgehend von Farbe und Form realisieren Marije Vermeulen und Guido Nieuwendijk primär Wandmalereien und Objekte. Sie arbeiten oftmals ortsspezifisch und verändern durch ihre klare und konzeptuelle Gestaltung Räume und Orte. Für die hier gezeigte Arbeit verwendeten die beiden Kunstschaffenden unterschiedliche Formen und Farben. Guido arbeitete mit einer Grundform, welche an eine Wurst oder an den Snack Cheetos Chipito erinnern mögen, während Marije für ihre Wandzeichnung spezifische
Formen und Ornamente aus ihrem imaginären Werkzeugkasten verwendet

EN

Quite colorful here!

Every time I look through the window, I see different lines, colors and shapes. Like SpongeBob in his pineapple house at the bottom of the sea in the underwater world.

The two artists, Marije Vermeulen (*1976 in Delft/NL) and Guido Nieuwendijk (*1967 in Auckland/NZ)) show an installation spanning all three interior rooms of the Grand Palais entitled «Sharks, snakes and a dogs dream» (2023).

The work consists of several wooden panels and emulsion paint, and its shape was first fixed to the floor of the art room with the help of a preliminary drawing with painter›s tape. Like an angular snake, the wooden construction meanders through the waiting
room at Helvetiaplatz. As a disruptor or room divider, the installation is not accessible from all sides. Somewhat irritating for visitors. Please do not forget your handbag! Depending on the point of view, new perspectives arise.

Based on color and form, Marije Vermeulen and Guido Nieuwendijk primarily realize murals and objects. They often work site-specifically, transforming spaces and places through their clear and conceptual design. For the work shown here, the two artists
used different shapes and colors. Guido worked with a basic shape, which may remind of a sausage or the snack Cheetos Chipito, while Marije uses specific shapes and ornaments from her imaginary toolbox for her wall drawing.

Text: Mathias Kobel

 

Fotos: Karen Amanda Moser 2023

VERNISSAGE / OPENING: SA, 3.6.2023, 6:30 pm

DE

Die Ausstellung EMBODIMENTS stellt zwei künstlerische Positionen gegenüber, welche in unterschiedlichen Medien Fragen des Ausdrucks und der Körperlichkeit verhandeln.

Vor dem Hintergrund natürlicher Urgewalten stehen Gesten, Mimik und Posen aktuell im Zentrum der künstlerischen Praxis. Was geschieht, wenn die Ordnung der Natur in eine Wallung gerät und der Mensch auf seinen Körper zurückgeworfen wird? Caroline Singeisen interessiert sich mittels Zeichnung für räumliche und gesellschaftliche Situationen während Dominik Geis sich solchen Fragen durch choreographisch geschnittene Videocollagen nähert.

Beide Kunstschaffende stellen das Menschsein mittels verschiedener Medien ins Zentrum ihrer künstlerischer Intervention und loten so politische, gesellschaftliche Dimensionen aus.

EN

The exhibition EMBODIMENTS juxtaposes two artistic positions that negotiate questions of expression and corporeality in different media.

Against the background of natural elemental forces, gestures, facial expressions and poses are currently at the center of artistic practice. What happens when the order of nature goes into overdrive and the human is thrown back to the body? Caroline Singeisen is interested in spatial and social situations through drawing, while Dominik Geis approaches such questions through choreographically edited video collages.

Both artists place the human being in the center of their artistic intervention by means of different media and thus sound out political, social dimensions.

Inverse. Ein jährliches RitualFlorian Dombois

Plattentaufe: Samstag, 29.04.2023, 18 Uhr

Jedes Jahr, wenn die Sommerzeit auf Winterzeit umgestellt wird, bleiben alle öffentlichen Uhren stehen. Jedes Jahr, zwischen 3 und 3 Uhr in der Nacht, entschwindet die öffentliche Zeit. Ein Moment der technischen Effizienz, der zu einem poetischen Stillstand führt. Dies ist das Material für ein jährliches Ritual, das der Künstler Florian Dombois für Dresden 2016-2020 entwarf. Gemeinsam mit den Komponisten Saskia Bladt, Alexej Retinsky, Didier Rotella, Olga Bochikhina sowie mit Christoph Israel und Meret Becker entwickelte er musikalische Intros auf dem Porzellanglockenspiel des Zwingers für die Stunde ohne Namen, die nun auf Vinyl erschienen sind.https://www.thegreenbox.net/de/editionen/inverse-yearly-ritual-limitierte-editionAnlässlich der Veröffentlichung wird Dombois das Ritual vorstellen und es innerhalb der Geschichte der öffentlichen Zeit kontextualisieren. In der Julirevolution von 1830 beispielsweise schossen die Pariser auf öffentliche Uhren, um die Autorität zu stoppen und die Geschichte in eine andere Bahn zu lenken. Oder 2016 beschloss Erdogan, die Türkei nicht mehr von der Sommer- zur Winterzeit zurückkehren zu lassen und sich damit mit Russland zu synchronisieren, wo Stalin 1930 das Gleiche tat.Nehmen Sie teil an den Fragen der Zeit und ihrer Regulierung. Und bringen Sie ein elektrisches Uhrwerk mit, wenn Sie möchten. In einem DIY-Workshop wird Ihnen gezeigt, wie Sie es rückwärts laufen lassen können.Florian Dombois (*1966, lebt in Bern) beschäftigt sich mit Wind, Zeit, Labilitäten und tektonischer Aktivität. Seine künstlerische Praxis umfasst eine Vielzahl von Medien und artikuliert sich immer wieder in Happenings und Klanginstallationen. 2010 wurde er mit dem Deutschen Klangkunstpreis ausgezeichnet.

Zum letzten Mal kuratiert das Team Grand Palais in dieser Konstellation gemeinsam eine Ausstellung. Unter dem Titel „Bittersweet“ werden sechs Videoarbeiten gezeigt, die zwischen den Verlockungen einer kosmopolitischen Konsumwelt und den menschlichen Abgründen ein tragikomisches Moment generieren.

 

Wir freuen uns, euch an der Vernissage zu sehen!

Laura Bohnenblust, Daria Gusberti, Mathias Kobel, Karen Moser,
Hannah Rocchi, Katrin Sperry, Etienne Wismer

 

Vernissage: Samstag 25.03.2023 ab 18h
Öffnungszeiten:

FR 5-9pm
SAT 1-4pm
Karfreitag geschlossen

HOT GARBAGE PRESENTED BY *HUSH HUSH*

19:30 Doors20:00 Concert

Das in Toronto ansässige Psych-Outfit Hot Garbage schmilzt in seiner einzigartigen Klanggießerei metallisch glänzende Melodien, die in rauen Rhythmen aus den Regionen des Krautrock und Post-Punk ausgegraben werden, um dann mit sus-legierten Arrangements zu verkohlen, die schließlich schwere Ströme von gasförmiger Neo-Psychedelia ausstoßen.

Toronto-based psych outfit, Hot Garbage, melts within their unique sonic foundry, shiny metallic melodies, unearthed within rugged rhythms from the regions of krautrock and post-punk, then carbonized within sus-alloyed arrangements, that eventually emit heavy streams of gaseous neo-psychedelia. (Hot Garbage)

Hot Garbage – Sometimes I Go DownWebsite

Kollekte/Richtpreis 20.-

Hot Garbage (Photo: Alex Carre)

Vernissage: Freitag, 4. November 2022, 18.00 Uhr
Ausstellung: 5. November bis 17. Dezember 2022
Öffnungszeiten: Fr 17 – 21 Uhr / Sa 13 – 16 Uhr

Sonntag, 27. November, 16.30 Uhr
Performance „H O L D“ mit Franziska Baumgartner, Lea Rüegg und Sarina Scheidegger

 

peut-être demain
Vielleicht morgen – die Zeitangabe verweist auf einen latenten Moment, eine Möglichkeit, die sich in der Zukunft situiert. In dieser Ausstellung begegnen sich die künstlerischen Praktiken von Doris Lasch und Sarina Scheidegger. Die Künstlerinnen thematisieren in ihren installativen und performativen Arbeiten Zeitwahrnehmung und Sichtbares und öffnen Räume der Vernetzung.

Doris Lasch beschäftigt sich mit Fragen zu Zeitlichkeit und der Produktion von (fotografischen) Bildern. In ihren Fotografien, Objekten, Installationen und Büchern entfaltet sie ein Netzwerk aus Beziehungen, das den Blickwinkel, das Sichtbare und die Rahmenbedingungen eines Kontexts hinterfragt. In ihrer Serie „A hiding place“ treffen mit Fotoemulsion auf Stoff belichtete Bildmotive auf eine Textpassage aus ihrem Buch „Hellfeld“.

In Sarina Scheideggers Objekten und Performances spielt das Wasser als Flüssigkeit, die ständig zwischen Landschaften, sozialen Strukturen und Körpern zirkuliert, eine grundlegende Rolle. In Kombination mit den Wassertanks aus Stahl sind die handgefertigten, an Wasseruhren erinnernden Keramiken „Water Thiefs“ als Requisiten zu verstehen und bilden die Grundlage für die Performance „H O L D“, die am Sonntag, 27. November 2022 um 16:30 Uhr im Grand Palais stattfinden wird.

Cur. Daria Gusberti & Hannah Rocchi

 


Doris Lasch, „A hiding place“, 2022, Fotoemulsion auf Stoff

 


Sarina Scheidegger, „H O L D“, 2022, Performance

Ausstellungsaufnahmen von Karen Amanda Moser

Bild: Fraisenkette gegen Krampfanfälle bei Kleinkindern, 18.Jh. (www.medizinsammlung.uzh.ch)

Von bildgebenden Verfahren über Modelle zu Lesetafeln bedient sich die Medizin damals wie heute visueller und somit auch ästhetischer Phänomene. So hängt am Armband gegen Krampfanfälle auch ein Heiligenbild, welchem wahrscheinlich ähnliche Wirkmacht wie den Zähnen oder Edelsteinen zugeschrieben wurde.

Michel Foucault vergleicht den, die Krankheit betrachtenden, ärztlichen historischen Blick in der Geburt der Klinik mehrmals mit dem eines Porträtmalers. Die Ausstellung soll dieser Verbindung zwischen zwei Feldern nachgehen, mit dem Fokus auf den Körper. Objekte aus der medizinischen Sammlung in Bern und Zürich fungieren als Ausgangslage und sollen mit zeitgenössischen, künstlerischen Positionen in einen Dialog treten.

Cur. Katrin Sperry & Karen Amanda Moser

Kalte Drinks unter den Kastanien im Park beim Grand Palais,
nebenan bei der Kunsthalle gibt es Essen, Kunst und Musik.
Wir freuen uns auf ein schönes Sommerfest!
Thanks Charlie & Friends for playing nice tunes and you for coming by and dancing! 🙂
Foto: Katrin Sperry

Please join us for the final presentation by the Sommerakademie Paul Klee 2021/22, with Residents Ella Elidas Banda (Ozhopé Collective, Malawi), Nicolle Bussien (Switzerland), Ghalas Charara (Lebanon) & Camilla Paolino (Italy), Mela Dávila Freire (Spain/Germany), Allison Grimaldi Donahue (Italy/USA), Lena Ditte Nissen (Germany/Denmark), Kadija de Paula (Brazil/Canada), Sara Rivera (Philippines), Marnie Slater (New Zealand/Belgium), and Majdal Nateel (Palestine).

The evening will also feature contributions by artistic director Tirdad Zolghadr, the new president of the SPK association Felicity Lunn, and curator Dora García.

For more info on the program 2021/22, its participants and the Sommerakademie Paul Klee, please visit: https://www.sommerakademie-paul-klee.ch/

 

The Sommerakademie Paul Klee 2021/22 is supported by Burgergemeinde Bern, Swiss Arts Council Pro Helvetia and private donors. Its institutional partner is the Bern Academy of the Arts HKB.

Image: Film Still of the „Amor Rojo“ project by Dora García, 2022.

Fotos von Fine Bieler

Anecdotes & Antidotes

Die Anekdote ist eine kurze und einfache, oft verschmähte Form der Erzählung. Ihr Wert liegt im treffenden Charakter, mit dem sie eine Begebenheit einprägsam beschreibt. Ob sich diese oder jene Anekdote tatsächlich zugetragen hat, ist meistens sekundär. In der Wissenschaft ist sie deshalb oft verpönt, in PR und Marketing jedoch effektives Tool. Die Anekdote dient dem Storytelling und folgt dem Muster: Protagonist:in + Zwangslage + Gegenmittel. Aus der Not wird eine Tugend gemacht.

Die präsentierten Werke gehen dem Potential von Anekdoten nach und fragen nach den vielfältigen Ressourcen dieser marginalisierten Vermittlungsform. Catchy, clever und fatal.

Mit: had a bad art day (Kate Whitebread & Dominik Müller), Mäschi@Ballostar Mobile, Sereina Steinemann, Mariana Tilly

Kuratiert von Laura Bohnenblust und Etienne Wismer

Sereina Steinemann, Heute gelingt mir nichts (Auszug), 2022, 29,7x21cm, Acryl und Filzstift auf Papier

Fotos: Karen Amanda Moser 2022

Vernissage: 19.3. ab 18h

Jennifer Merlyn Scherler &
Hannes Zulauf
19.3. – 30.4.2022

Vernissage: Samstag, 19.3.2022 ab 18 Uhr
Öffnungszeiten: Fr 17 – 21h / Sa 13 – 16h
Veranstaltung: Freitag, 29.4.2022
19 Uhr: Lesung von Hannes Zulauf (DE)
20 Uhr: Lecture-Performance von Jennifer Merlyn Scherler (EN)
 
Er hat mir mitgeteilt, wie ich mich darin bewegen soll.
Sie hat mich gewarnt, der Boden könnte klebrig sein.
Meine Socken riechen nach meinen Füssen, nicht deinen.
Das zumindest, wissen wir beide.
Sie sind etwas zu lang, so dass vorne noch etwas Strick übrigbleibt,
wo keine Zehen mehr sind.
Halbherzig vorwärts wandeln, die Wolle verheddert sich manchmal,
so dass ein Schritt zweimal gemacht werden muss.
Ich fasse mir an die kalten Schläfen,
um meine Anwesenheit zu überprüfen.
Sind wir schon da, oder dauert es noch?

Aber näher fühlt es sich schon an,
die Gräser wachsen hier dichter zusammen,
die Geräusche sind lauter.
 
Bestimmt, denke ich,
falls du auch da bist,
werden wir uns treffen.
 
Text: Karen Moser
Kuratiert von: Mathias Kobel und Karen Moser

Fotos: Karen Amanda Moser 2022

Binaural Views of Switzerland

Kaiserpanorama, Installation ohne Sprache von Alan Alpenfelt im Rahmen des SONOHR Radio & Podcast Festivals. Kaiserpanorama: Franco Mondia & Antonio Lo Menzo, Soundscape creations: Enrico Mangione & Alan Alpenfelt, 2019.

Ausstellungsdauer: 10.2.- 27.2.2022

Öffnungszeiten:

Vor dem Festival, 10.2.21-24.2.21: jeweils DO 15-19 Uhr, FR 17-21 Uhr, SA & SO 14-18 Uhr
Während des Festivals 25.2. – 27.2.: FR-SO 13-18 Uhr

 

Die Ausstellung ist eine audiovisuelle Beobachtung der Veränderungen, die Massentourismus, Verkehr, Klimawandel und industrielle Entwicklung in der Schweizer Landschaft seit 1863 verursacht haben. Damals unternahm der britische Pionierfotograf William England seine Grand Tour durch die Schweiz und machte atemberaubende stereoskopische Aufnahmen von über 150 Orten. Alan Alpenfelt hat 30 dieser Orte besucht und die Veränderungen durch binaurale Tonaufnahmen und 3D-Fotografie dokumentiert. In einem Kaiserpanorama sind die stereoskopischen Fotografien an Kopfhörer gekoppelt, über die die Besucher:innen zwischen den gegensätzlichen Klanglandschaften der Gegenwart und den imaginären der Vergangenheit wählen können. Zur Website der Ausstellung.

Alan Alpenfelt ist ein Schweizer Performance- und Installationskünstler, Theaterregisseur und Plattenproduzent. Seit 2021 koordiniert er Luminanza – ein Reaktor für zeitgenössische italienischsprachige Schweizer Dramaturgie.
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The exhibition is an audio-visual observation of the changes caused by mass tourism, transport, climate change and industrial development in the Swiss Landscape since 1863, when the pioneering British photographer William England made his Grand Tour of Switzerland, creating stunning stereoscopic photographs of over 150 locations. Alan Alpenfelt has re-discovered 30 of these locations, documenting the changes using binaural sound recording and threedimensional photography. A Kaiser Panorama features the stereoscopic photographs linked to headphones through which the visitor can choose between the contrasting soundscapes of the present day or the imagined ones of the past. Website of the exhibition.

Alan Alpenfelt is a Swiss performance and installation artist, theatre director, and record producer. As of 2021 he coordinates Luminanza – a reactor for Swiss contemporary drama in Italian language.

Karrer:Zuberbühler. Freie Improvisationen an den Grenzen zwischen Geräusch und Klang, die reine Fabelwesen sind. Tape-release Konzert.

Die Ausstellung IN CONVERSATION von Selina Lutz und Manuel Stehli ist ebenfalls zu sehen.

In der Doppelausstellung mit Selina Lutz (*1979 in Zürich, lebt und arbeitet in Bern) und Manuel Stehli (*1988 in Zürich, lebt und arbeitet in Berlin) rückt das Zwischenmenschliche in den Fokus. Für ebendies braucht es stets zwei: Ein Du und ein Ich.

Beiden künstlerischen Positionen ist der Mensch als Beziehungswesen gemeinsam. Doch die abgebildeten Persönlichkeiten bleiben ungreifbar und die Verbindung, die wir uns eigentlich wünschen, verwehrt. Gefühle von Nähe und Distanz fliessen ineinander, lösen sich auf, um sich erneut zu manifestieren. Der Moment vor dem Bild wird selbst zur Beziehungsarbeit.

Im Zentrum der Ausstellung steht die figurative Malerei, deren Möglichkeiten die Kunstschaffenden mit ihren Herangehens- und Sichtweisen gekonnt ausloten. Während sich Manuel Stehli einer konsequenten Reduktion bedient und dabei mit Transparenz und Flächigkeit spielt, arbeitet Selina Lutz mit pastosem Farbauftrag, als würde sie ihre Bildmotive modellieren.

Kuratiert von Katrin Sperry

Fotos: Karen Amanda Moser

 

Learn more about the show

Online events on Zoom: https://unibe-ch.zoom.us/j/68264435477

 

 

 

DE
Die Kollaboration vom Grand Palais Bern und Open Air Art Book Fair schafft eine temporäre Plattform, um vorhandene oder spezifisch für die Fair geschaffene Publikationen, Postkarten und Editionen präsentieren, austauschen und erwerben zu können.

Alle sind eingeladen, ihre selbstpublizierten Kleinauflagen, Buchexperimente, Texte, Hefte, Bücher, Fanzines, Gedichte und Überraschungen mitzubringen. Die Preise werden von den Kunstschaffenden selbst bestimmt und die Werke werden direkt bei ihnen erworben. Auch kleinere Verlage sind herzlich willkommen.

Teilnahme: Wir stellen Tische, Stühle und Decken zur Verfügung. Ab 13 Uhr kann vor Ort im Park beim Grand Palais Bern eingerichtet werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig und es werden keine Standgebühren erhoben. Bringt etwas Wechselgeld und eventuell zusätzliche Decken für ein
gemütliches Beisammensein mit.

Bei Fragen Mail an: openairartbooks@gmail.com

EN
Grand Palais Bern and Open Air Art Book Fair provide a temporary platform to present, swap and buy publications, postcard and editions, existing or especially made for the occasion. We hope to enable a space of knowledge-sharing for artists, book makers, readers and listeners and small publishing houses.

Everybody is welcome to bring their books, texts, poems, fanzines, experiments. We hope for a wide range of different book related works. Prices will rely with the artists and books can be purchased directly from them.

How to participate: We provide tables, chairs and blankets. From 1 p.m. you can install in the park next to Grand Palais Bern. Registration is not necessary and participation is free. Bring some Change and maybe some more blankets to put on the floor for a cosy get-together.

For questions write an e-mail to: openairartbooks@gmail.com

Looking very much forward!
Love,

Fiona and Karen & Team Grand Palais

1. Auslegung
Freitag, 3. September ab 18 Uhr
[f: la répète]
Petra Köhle, Nicolas Vermot-Petit-Outhenin und Georg Rutishauser

Samstag, 4. September ab 13 Uhr (im Aussenraum parallel zur Art Book Fair We Love Paperwork)
Frozen Unfrozen
Katja Jug

2. Auslegung
Freitag, 10. September ab 18 Uhr
Mobile Soils
TETI Press (Anne-Laure Franchette und Gabriel Gee) mit Gast Manon Briod

Samstag, 11. September, 19 Uhr
Mobile Soils dinner (beschränkte Anzahl Plätze, Teilnahme auf Reservation)

3. Auslegung
Freitag, 17. September ab 18 Uhr
Situations Sensibles
Robert Ireland

4. Auslegung
Freitag, 24. September ab 18 Uhr, Lesung um 18.30 Uhr
On my way to Language
Margaux Dewarrat

5. Auslegung
Freitag, 1. Oktober ab 18 Uhr
Flametti, or the dandyism of the poor
Nienke Terpsma und Rob Hamelijnck and Catherine Schelbert

Die Ausstellung vereint Positionen, die sich mit dem Buchformat als Bezugspunkt für eine sprachorientierte, performative oder ephemere Praxis beschäftigen. Im Grand Palais wird aus einem Stapel von Büchern jeden Freitag eine Arbeit herausgenommen und im Raum inszeniert. Die gezeigten Publikationen befragen ihre eigene Objekthaftigkeit, indem sie potentiell ihre Gestalt ändern können und dadurch mit ihrer Umgebung in einen Dialog treten. Dabei ist das Verhältnis zum Raum grundlegend, um den Moment des Aktivierens und des Aktiviertwerdens zu evozieren.

Einladungen und Konzept: Petra Köhle, Nicolas Vermot Petit Outenin und Georg Rutishauser
Co-organisation: Karen Amanda Moser

Bild 1: [f: la répète], Petra Köhle, Nicolas Vermot-Petit-Outhenin und Georg Rutishauser

 

Bild 2: Frozen Unfrozen, Katja Jug

 

Bild 3: Mobile Soils, TETI Press (Anne-Laure Franchette und Gabriel Gee) mit Gast Manon Briod

 

Bild 4: Situations Sensibles, Robert Ireland

 

Bild 5: On my way to Language Margaux Dewarrat

 

Bild 6: Flametti, or the dandyism of the poor Nienke Terpsma und Rob Hamelijnck and Catherine Schelbert

Bild 7: Bücherablage, Petra Köhle, Nicolas Vermot-Petit-Outhenin und Georg Rutishauser

PDF Sommerprogramm

 

Vernissage

26.6.2021, ab 17 Uhr

Performing in a Room with History. Performances by Kamran Behrouz, Ivy Monteiro and Tracy September

26.6.2021, 18 Uhr, Helvetiaplatz

 

DE
Streitkräfte auf der ganzen Welt greifen zum Bau militärischer Befestigungen auf Steinkörbe zurück, die in beliebiger Länge aneinandergereiht und zu temporären Festungen ausgebaut werden können. Mithilfe dieser Bauelemente werden auch Grenzmauern, Übergänge oder Gebäude geschützt. Gegen innen bieten diese Sicherheit, gegen aussen wenden sie Gewalt an. Für Grand Palais hat Mîrkan Deniz (*1990, lebt und arbeitet in Zürich) zwei Arbeiten realisiert, die sich entlang der labilen Grenzverläufe von (Un-) Sicherheit, Oppression und Räumlichkeit bewegen. Untitled (Walking Through Barriers) ist eine gleichermassen schützende wie geschützte experimentelle Skulptur in Form eines mobilen Wachpostens, dessen häusliche Struktur auch als Plattform zur Begegnung und zum Austausch dient. Die Installation I Feel Blue wiederum geht dem in der Öffentlichkeit mit Notfallorganisationen assoziierten blauen, blinkenden oder drehenden Licht nach, indem sie den Ausstellungsort zu einer gigantischen Warnleuchte transformiert. Wann gilt eine Situation als Notfall? Wer wird von wem geschützt? Wem dient diese Sicherheit? Gegen wen wendet sie sich?

Das unter dem Titel ‘In Gegenden’ stehende Sommerprogramm führt diese Fragestellungen zum öffentlichen Raum weiter und bietet zwischen Juni und August zahlreiche Stadtspaziergänge, Yogasessions, Performances oder Werkbetrachtungen unter freiem Himmel an. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Kuratiert von Etienne Wismer und dem Team Grand Palais (Sommerprogramm)

 

EN

For the construction of military fortifications, armed forces all over the world resort to stone baskets, which can be strung together in any length to form temporary fortifications. These construction elements are also used to protect border walls, crossings and buildings. Against the interior, they provide security; against the exterior, they use force. For Grand Palais, Mîrkan Deniz (*1990, lives and works in Zurich) has realized two works that move along the unstable boundaries of (in)security, oppression, and spatiality. Untitled (Walking Through Barriers) is an equally protective and sheltered experimental sculpture in the form of a mobile guard post whose domestic structure also serves as a platform for encounter and exchange. The installation I Feel Blue, on the other hand, explores the blue, flashing, or spinning light that is publicly associated with emergency organizations by turning the exhibition space into a giant warning light. When is a situation considered an emergency? Who is being protected by whom? For whom is the security? Or against whom?

The public summer program entitled ‚In Gegenden‘ continues these questions about public space and offers numerous city walks, yoga sessions, performances or open-air viewings of museal objects between June and August. Participation in all events is free of charge.

Curated by Etienne Wismer and Grand Palais Team (public summer program)

 

EN

The concept of similarity seems an essential mode of human perception. If we look at an object or our surroundings, we try to find a matching image or experience in our head, to better understand what we see. Sometimes a face we don`t know reminds us of someone we are familiar with, sometimes lines become a sign. Seeking similarities as a method to generate knowledge is often critically questioned, as the conclusions of analogical reasoning do not follow with certainty. Nevertheless, it might be interesting to ask what we consider as familiar, what as the other. What/who do we develop empathy for, what/who do we exclude and feel (in)different towards? And eventually can art, which confronts us with variations of the everyday as well as the strange, expand our capability for empathy; empathy for other beings, but also towards our environment? Empathy, after all, does not always need to be built on knowledge alone and could as well be the result of curiosity or affections beyond explanation.

The exhibition includes four artistic positions that each relate in their own manner to the ideas sketched above.

DE

Das Konzept der Ähnlichkeit scheint ein wesentlicher Aspekt für die menschliche Wahrnehmung zu sein. Wenn wir ein Objekt oder unsere Umgebung betrachten, versuchen wir, ein passendes Bild oder eine Erfahrung in unserem Kopf zu finden, um besser zu verstehen, was wir sehen. Manchmal erinnert uns ein unbekanntes Gesicht an jemanden, den wir kennen, oder Linien werden zu einem Zeichen, das es zu lesen gilt. Die Suche nach Ähnlichkeiten als Methode um Wissen zu generieren wird oft kritisch hinterfragt, da Analogieschlüsse nicht mit Gewissheit folgen. Dennoch kann es interessant sein, der Frage nachzugehen, was wir denn als vertraut, was als das Andere betrachten. Für was/wen entwickeln wir Empathie, was/wen grenzen wir aus und wem gegenüber sind wir gleichgültig? Und kann möglicherweise Kunst, die uns mit Variationen des Alltäglichen wie auch dem Unbekannten konfrontiert, unsere Fähigkeit zur Empathie erweitern: Empathie für andere Wesen, aber auch gegenüber unserer Umwelt. Mitgefühl muss schließlich nicht immer mit Wissen begründet sein, denn es könnte auch aus Neugier oder Zuneigung jenseits des Erklärbaren entstehen.

Die Ausstellung umfasst vier künstlerische Positionen, die sich jeweils auf ihre Weise auf die oben skizzierten Ideen beziehen.

IT

Il concetto di somiglianza sembra un modo essenziale della percezione umana. Se guardiamo un oggetto o ciò che ci circonda, proviamo a trovare un’immagine o un’esperienza corrispondente nella nostra testa, per capire meglio ciò che vediamo. A volte un viso estraneo ci ricorda qualcuno che conosciamo, a volte le linee diventano un segno. La ricerca di somiglianzecome metodo per generare conoscenza è spesso messa in discussione, poiché le conclusioni per analogia non sono certe. Tuttavia, potrebbe essere interessante chiedersi cosa consideriamo familiare, cosa come l’Altro. Per cosa / per chi sviluppiamo empatia, cosa/ chi escludiamo e verso cosa/chi ci sentiamo (in) differenti? E alla fine l’arte, che ci confronta con variazioni del quotidiano e con lo sconosciuto, può espandere la nostra capacità di empatia; empatia per altri esseri, ma anche verso il nostro ambiente? L’empatia, dopo tutto, non ha sempre bisogno di basarsi sulla conoscenza ma potrebbe anche essere il risultato di curiosità o affetti oltre ogni spiegazione.

La mostra comprende quattro posizioni artistiche che si relazionano ciascuna a suo modo alle idee sopra abbozzate.

 

Text and cur. by Karen Amanda Moser

IT Translated by Angela Cerullo

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19:00: Performance von BiglerWeibel

20:00: Konzert von Roger F. & The Structure

Die Ausstellung findet auf der Dachterrasse der Berner Schulwarte im Rahmen von Connected Space statt und wird vom Grand Palais Bern organisiert.

* Gemäss aktuellen Bestimmungen ist der Zugang zur Dachterrasse begrenzt und wir bitten Sie eine Maske zu tragen.

Fotos: Alexander Egger

Providebit or Credit (Matteo Petruzzi und Lisa Lüdi)

Performance mit Keramikobjekt
Donnerstag 22.4.2021 19h / 20h

Die Ausstellung findet auf der Dachterrasse der Berner Schulwarte im Rahmen von connected space statt und wurde vom Grand Palais Bern organisiert.

Fotos: Alexander Egger, Teo Petruzzi

Mit Arbeiten von / with contributions by:

Franziska Opladen und Beat Meyer (Atelier Etcetera), BiglerWeibel, Roger F. & The Structure, Matteo Petruzzi und Lisa Lüdi, Gabriela Weidmann

Eröffnungstag/Opening day: Fr, 16.04.2021, 18 – 22 Uhr/ 6 – 10 pm

Performance von/by Matteo Petruzzi: Do/Thu, 22.04.2021, 19 Uhr/ 7 pm

Performance und/and Konzert/concert von/by BiglerWeibel und/and Roger F. & The Structure: Do/Thu, 29.04.2021, 19 Uhr / 7pm

Über Berns Dächer und unter freiem Himmel werden künstlerische Positionen gezeigt, die in unterschiedlicher Weise mit dem «offenen Raum» arbeiten. Bei der Auswahl der Arbeiten der Künstler*innen stand die Möglichkeit einer ortsbezogenen, situativen und direkten künstlerischen Praxis im Vordergrund. Der Titel der Ausstellung suggeriert eine prozessorientierte Herangehensweise mit offenem Ausgang. Gezeigt werden einerseits für den Ort geschaffene, temporäre Installationen und Videoarbeiten, anderseits Performances, welche auch das Publikum miteinbeziehen (können).

Das begehbare Dach oder die Terrasse als Aktionsort für Kunst und Kultur zu nutzen ist nicht neu. Bereits verschiedene Male bespielten Künstler*innen und Musiker*innen in der Vergangenheit diesen Ort. Der Künstler James Lee Byars (1932 – 1997) rezitiert 1972 beispielsweise vom Dachboden des Berner Zytglogge aus mit einem Megaphon deutsche Vornamen («Calling German Names») und Jeffersons Airplane spielen 1968 ein Livekonzert auf einem Dach in New York City.

Across Bern’s rooftops and under the open sky, artistic positions are shown that work with „open space“ in different ways. The selection of the works of the requested artists*, the possibility of a site-specific, situational and direct artistic practice was in the foreground. The title of the exhibition suggests a process-oriented approach with an open outcome. On the one hand, temporary installations and video works created for the site are shown, on the other hand, performances that (can) also involve the audience.

Using the walkable roof or the terrace as a place of action for art is not new. Artists and musicians have already performed here several times in the past. In 1972, for example, the artist James Lee Byars (1932 – 1997) recited German first names („Calling German Names“) with a megaphone from the attic of the Zytglogge in Bern, and Jefferson’s Airplane played a live concert on a roof in New York City in 1968.

Die Ausstellung findet auf der Dachterrasse der Berner Schulwarte im Rahmen von connected space statt und wird kuratiert von Mathias Kobel.

The show takes place on the roof terrace of the Berner Schulwarte as part of connected space and is curated by Mathias Kobel.

Gemäss aktuellen Bestimmungen ist der Zugang zur Dachterrasse begrenzt und wir bitten Sie eine Maske zu tragen.

Due to the circumstances, access to the roof terrace is limited and we ask you to wear a mask. 

Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten der Schulwarte geöffnet. The exhibition is open during regular opening hours of the Schulwarte: Mo – Fr, 10 – 17.30

Bilder: Alexander Egger

 

 

Die Ausstellung «a pear to a peer» präsentiert zwei Positionen, die ausgehend von Alltag und Objekten skulptural arbeiten. Abdul Sharif Baruwa (lebt und arbeitet in Wien) und Flurina Sokoll (lebt und arbeitet in Bermuda) treten im Ausstellungsraum erstmals in einen Dialog. Sowohl die Arbeiten wie auch der Titel der Ausstellung sind assoziativ. «To appear» (erscheinen) ist dabei ein zentraler und gedanklicher Anknüpfungspunkt der im Raum gezeigten Werke und Werkgruppen. Die Konzeption der Ausstellung ist über mehrere Monate in punktuellen Gesprächen mit den Kunstschaffenden entstanden. Durch eine geografische und räumliche Distanz und durch die aktuelle Situation haben die Treffen fast ausschliesslich virtuell stattgefunden. Die Ausstellung wird im Rahmen von connected space gezeigt.

The exhibition «a pear to a peer» presents two positions that work sculpturally starting from everyday life and objects. Abdul Sharif Baruwa (lives and works in Vienna) and Flurina Sokoll (lives and works in Bermuda) enter into a dialogue in the exhibition space for the first time. Both the works and the title of the exhibition are associative. To appear (“erscheinen” in german) is thereby a central and intellectual connecting point of the artworks and groups of works shown in the space. The conception of the exhibition was developed over several months in selective conversations with the artists. Due to a geographical and spatial distance and the current situation, the meetings have taken place almost exclusively virtually. The exhibition is part of the initiative connected space.

Vorgeschlagen / proposed and / und kuratiert / curated by Mathias Kobel

Fotos: Karen Amanda Moser

DE

In der gesamten Berner Altstadt finden sich zahlreiche Brunnen. Viele davon stammen aus dem späten Mittelalter, als die Wasserversorgung zentral für die Struktur der Stadt und ihre Gesellschaft war. Im 16. Jahrhundert wurden die Holzbrunnen durch die heutigen aus Stein ersetzt. Mit diesem Prozess einhergehend wurden elf Brunnenfiguren installiert, die bis heute in erhöhter Position die Brunnen schmücken. Die sichtbaren Zeugnisse aus dieser Zeit prägen bis heute als kulturelles Erbe das Stadtbild.

Isaac Contreras befragt anhand seiner Praxis materielle Repräsentation von Kultur, indem er  verschiedene Ästhetiken und Sichtweisen einander gegenüberstellt. Während seinem Atelierstipendium in der Stadtgalerie, das jährlich von der Kunstkommission der Stadt Bern ausgeschrieben wird, schlug er vor, der Stadt eine aus Berner Sandstein gemeisselten Brunnenfigur hinzuzufügen. Die weibliche Figur wird vom 22. März bis zum 21. Juni 2021 den Platz auf dem Brunnen in der Neuengasse in Anspruch nehmen.Contreras Skulptur bezieht sich jedoch nicht auf lokale Mythen oder Helden, sondern ist inspiriert von der aztekischen Göttin der Flüsse Chalchiuhtlicue.

Als Intervention in ein System der Repräsentation, das erhalten und verwaltet wird durch die Denkmalpflege, weist seine Figur über die lokale Wasserversorgung hinaus, auf globale und politische Aspekte dieser lebenswichtigen Ressource.

Die Ausstellung The Fridge Paradox im Grand Palais präsentiert Überlegungen, welche aus dem Entstehungsprozess der Brunnenfigur und ihrer kommenden Präsenz in der Berner Altstadt resultieren.

EN

There are numerous fountains located in the historical center of Bern. Many of them date back to the late Middle Ages, when the water supply was central to the structure of the city and its society. In the 16th century, wooden fountains were replaced by the current ones made of stone. Along with this process, eleven figures were installed, which are still decorating the fountains in an elevated position. They are part of the cultural heritage of Bern and landmarks throughout the city.

With his practice, Isaac Contreras interrogates the material representation of culture by putting in contact different aesthetics and points of view. During his studio fellowship at the Stadtgalerie, announced annually by the Art Commission of the City of Bern, he proposed adding to the city a fountain figure carved from Bernese sandstone. From March 22 to June 20, 2021, the female figure will occupy the space on the fountain at Neuengasse. However, the sculpture does not refer to local myths or heroes, but is inspired by the aztec goddess of rivers Chalchiuhtlicue.

As an intervention inside a system of representation preserved and managed by historic conservation, the figure points beyond the local water supply, to suggest global concerns and political aspects of unequal access of this vital resource.

The exhibition The Fridge Paradox at Grand Palais presents the process and reflections that came along with the making of the figure and its subsequent presence in the old town of Bern.

A collaboration between Stadtgalerie Bern and Grand Palais.

Speziellen Dank an Iseli Naturstein für ihre Unterstützung des ganzen Projektes und Kevin Aeschbacher Happy Crates!

Exhibition Cur. by Karen Moser

Images: Isaac Contreras, Karen Moser and Grand Palais 2021

nine to five: Martijn in’t Veld – E (2017)

täglich vom 11.–31. Dezember 2020, von 21 bis 5 Uhr am Grand Palais

nine to five is a nomadic exhibition series that proposes an alternative space and a different time logic. At irregular intervals, invited artists present their moving image productions on a publicly accessible screen from 9 pm to 5 am. Curated by Deborah Müller

The video work E was written and produced by Martijn in’t Veld in the context of the collaborative project European Everything by Joar Nango as part of documenta 14 in Kassel and Athens. Martijn in’t Veld´s video tells a poetic and absurd story out of the perspective of a refrigerator that ended up on a scrapyard and deals with questions on property, inequality, and freedom.

Martijn in’t Veld (*1980) is a Berlin-based artist and writer. His publications include cookbooks, weather reports from the days famous artists died, or poems written on the bottom of worn socks. More information: www.thenameofthesunisyellow.com

Image credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

Mit: Elias Bannwart, Anna Chevalier, Sagal Maj Comafai, Cristina Emmel, Lou Meili, Harun Roci, Michael Sasdi, Christoph Schneeberger, Agnes Siegenthaler, Hannes Zulauf

With Chris Evans, Dora García, gerlach en koop, Bethan Huws, Florence Jung, Jonathan Monk, Annaïk Lou Pitteloud, Steve Van den Bosch

 

Exhibition text The Waiting List EN DE

Title List & Floor Plan The Waiting List EN

Title List & Floor Plan The Waiting List DE

 

 

 

 

 

 

Photo credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

nine to five: Elisa Storelli – Ieri ricordato domani (2020)

täglich vom 13.–21. September 2020, von 21 bis 5 Uhr am Grand Palais

The nomadic exhibition series “nine to five” proposes an alternative spatiality and a different time logic. At irregular intervals, various artists present their moving images in public space. Each video will be projected on several consecutive days, on weekdays and weekends, from 9 pm to 5 am in a loop. Curated by Deborah Müller

Elisa Storelli’s “Ieri ricordato domani“ (2020) is a single shot video of a clock moving between two temporal units: “Yesterday” and “tomorrow” become abstract parameters and as evanescent as any momento: Duration, time’s own essence, disappears in our memory. The Swiss train clock that stands for precision, punctuality and reliability loses its function and value. With it, the idea of a “day“ is reduced to the arbitrary length of one minute and a circular, repetitive movement.

Elisa Storelli (*1986) lives in Berlin, where she graduated from Berlin University of the Arts (UdK) in 2014. She currently works on a project called vorstellen.network, a digital platform for peer to peer exchange among artists, which is developed to facilitate the connection of art fragments. More information: www.elisastorelli.ch

Image credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

Trompe l’oeil, finestra aperta, and memento mori: while illusions have always been part of art, there have also always been countless reasons and attempts to free art of them. This paradox is the subject of the exhibition anti-illusions, which brings together five contemporary artistic positions under the aspect of the irrevocability of illusory phenomena. With works by: Lorenza Longhi, Rita McBride, Ivan Mitrovic, Sophie Yerly, and Guy Ben-Ner.

Curated by Deborah Müller

 

 

 

 

Photo credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

Ab 18 Uhr

Finissage mit Perfomance von Marie van Berchem

 

Die neu entstandenen Editionen der beiden jungen Kunstschaffenden Nico Müller (*1984, lebt in Basel) und Nina Rieben (*1992, lebt in Bern) werden ab 18 Uhr im Grand Palais vorgestellt.

cur. Karen Moser

 

 

Das Lichtspiel zeigt Kurzfilme aus ihrem Archiv!

Von 20 bis 22 Uhr im Kastaniengarten vor dem Grand Palais

 

Organisiert von Karen Moser in Kooperation mit dem Lichtspiel, Bern

Mit freundlicher Unterstützung: Stadt Bern

Auf Einladung des Grand Palais präsentieren unterschiedliche Institutionen ein Objekt aus ihrer Sammlung. Das Format ist offen für Fragen und Diskussionen zum Themenfeld der Sammlung, Archivierung und wie die jeweiligen Bestände aktiviert werden können. Wir freuen uns auf die Präsentationen von folgenden Institutionen: Historisches Museum Bern, Kunsthalle Bern, Museum für Kommunikation, Naturhistorisches Museum Bern, Nationalbibliothek Graphische Sammlung, Alpines Museum, Yehudi Menuhin Forum

Mittwoch, 29.07.2020, 18–19 Uhr: Bernisches Historisches Museum & Kunsthalle Bern

Mittwoch, 05.08.2020, 18–19 Uhr: Museum für Kommunikation & Naturhistorisches Museum

Sonntag, 16.08.2020, 15–16 Uhr: Schweizerische Nationalbibliothek, Graphische Sammlung

Mittwoch, 19.08.2020, 18–19 Uhr: Alpines Museum & Yehudi Menhuin Forum

 

Organisiert von Karen Moser in Kooperation mit den jeweiligen Institutionen

Mit freundlicher Unterstützung: Stadt Bern

Stein des Agassizhorns: eine kritische Beleuchtung des Namensgebers durch Michelle Huwyler vom Alpinen Museum Bern

 

Farbenklavier von Karl Gerstner, vorgestellt durch Kathrin Gurtner von der Graphischen Sammlung der Nationalbibliothek Bern

 

Pangolin aus der Sammlung des Naturhistorischen Museum Bern vorgestellt von Dr. Stefan Hertwig

 

Dr. Juri Jaquemet vom Museum für Kommunikation über das Welttelegraphen-denkmal (1922) auf dem Helvetiaplatz

 

Christoph Schneeberger stellt ein Brief Meret Oppenheims an den Kurator Harald Szeemann aus dem Archiv der Kunsthalle Bern vor

 

Ein keltisches Schwert aus der Sammlung des Historischen Museum Bern vorgestellt von Vanessa Haussener

 

Das Projekt MUSE vorgestellt von Werner Schmitt für das Yehudi Menuhin Forum Bern

19–22 Uhr

Videoscreening von Ana Vaz, mit einer Lecture von Toni Hildebrandt

Grand Palais Bern and Open Air Art Book Fair create a temporary platform to present, swap and buy publications, postcard and editions, existing or especially made for this event. Everybody is welcome to bring books, texts, poems, fanzines, experiments to sell. Prices will be fixed by the artists and books can be purchased directly from them.

We hope to enable a space of sharing for artists, book makers, readers and listeners.

2–7 pm

Organised by Karen Moser & Fiona Rafferty

Thank you for your support: Stadt Bern

15–18 Uhr

Im Kastaniengarten neben dem Grand Palais.

Bringt Eure Kugeln mit! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Opening: 16. Juli 2020, 18:30 h

Exhibition opening hours: WED: 14–18 h, FRI: 17–21 h, SAT: 13–17 h

 

DE

Wenn die Eindämmung von Krisen weder auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene gelingt, scheint die Befragung unserer Beziehung zur Erde und die Neugestaltung individueller wie auch kollektiver Lebensbereiche notwendig. In dieser Situation geht es um eine grundsätzliche Neubewertung unseres Verhältnisses zur Welt. Nur so können wir wieder festen Boden unter den Füssen gewinnen und uns neu orientieren.

Im Laufe der Sommermonate dient das von Marie van Berchem (*1991, Genf) bespielte Grand Palais als Rückzugsort, Studiolo und Bibliothek. Die raumgreifende Installation Où atterrir ? bietet Raum zum Ankommen, Nachdenken und Entwerfen. Sie lädt ein, an einer kollektiven Neudefinition unserer Bindung an den Planeten teilzunehmen. Begleitend dazu gibt es im und ums Grand Palais ein reichhaltiges Sommerprogramm rund um die Themenfelder Buch, Lesen und Sammeln.

 

EN

If the containment of crises does not succeed at a local, national or international level, it seems necessary to question our relationship to the planet and to redesign both individual and collective spheres of life. In this situation, it is a matter of a fundamental reassessment of our relationship to the world. It is only in this way, that we can regain firm ground under own feet and reorient ourselves.

During the summer months, Marie van Berchem (*1991, Geneva) transforms the exhibition space of Grand Palais into a retreat, studio and library. The expansive installation Où atterrir ? offers space for arrival, reflection and design. It invites us to participate in a collective redefinition of our connection to the planet. Accompanying it, there will be a rich summer program in and around Grand Palais on the themes of books, reading and collecting.

 

cur. Etienne Wismer

 

 

 

 

 

Photo credit: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2020.

nine to five: Eva Zornio – 33 Drawings of Empathy (2019/2020)

täglich vom 19.–30. Juni 2020, von 21 bis 5 Uhr am Grand Palais

The nomadic exhibition series “nine to five” proposes an alternative spatiality and a different time logic. At irregular intervals, various artists present their moving images in public space. Each video will be projected on several consecutive days, on weekdays and weekends, from 9 pm to 5 am in a loop. Curated by Deborah Müller

33 Drawings of Empathy is based on a so-called “Study of Empathy” organized last year by Eva Zornio. Inspired by the modus operandi of “Artistic Research”, she carefully created a semi-scientific framework in which all 33 participants of the study were asked to complete a questionnaire about their own empathic skills before drawing their idea of empathy on a piece of paper. The results were compiled and the whole series now unfolds on the screen every night. How can empathy be translated and mediated? How is it produced? If it is produced differently, is it also felt differently? By focusing on techniques of expression, mediation and translation of empathy and revealing its production process, the video decisively questions the widespread idea of empathy as a universal emotion that every human being possesses. While a slight critique of its potential for capitalist fetishization and political instrumentalization as a simple solution to complex conflicts is discernible, the transformative potential of empathy is not dismissed: 33 Drawings of Empathy invites us to look at the funny, naive, complicated as well as cheerful drawings, which differ greatly in color, form and style, in order to reflect on the more complex, comprehensive process of affection and being affected.

Eva Zornio (*1987) lives in Geneva, where she recently graduated from Haute école d’art et de design (HEAD). In 2018, she co-founded a research unit called “Affective Evaluation”. More information: www.evazornio.com

Image credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

nine to five: Daniela Keiser – Rad (2015)

täglich vom 5.–15. Juni 2020, von 21 bis 5 Uhr am Grand Palais

Die nomadische Ausstellungsreihe «nine to five» schlägt eine alternative Räumlichkeit und eine andere Zeitlogik vor. In unregelmässigen Abständen zeigen verschiedene Künstler*innen ihre bewegten Bilder im öffentlichen Raum: jeweils während mehrerer aufeinanderfolgender Tage, werktags wie am Wochenende, von 21 Uhr bis 5 Uhr im Loop an der Aussenfassade des Grand Palais. Curated by Deborah Müller

Daniela Keiser, Rad (2015), HD-video, 49′, ohne Ton, Courtesy Galerie Stampa, Basel

In Daniela Keisers schwarz-weiss Video «Rad» wird der dargestellte Körper zur Metapher für die Akrobatik des Welterkundens und -aneignens. Ob am Sandstrand, auf dem Asphalt einer Landstrasse, den Kacheln eines leerstehenden Schwimmbades, den Strassen Berlins oder auf einer Alpenwiese: Das Mädchen greift unablässig mit den Händen nach der Erde und schwingt die Beine nacheinander um den eigenen Körper. Dass es sich dabei um mehr handelt als um eine bloss statische Umkehrung, bei der die eigene Perspektive um 180 Grad gedreht wird, impliziert nicht zuletzt die Wiederholung der Übung. Die Welt steht auf dem Kopf, jedoch nur für wenige Sekunden. Ziel ist es, den Boden unter den Füssen immer wieder von Neuem zu erlangen. Der genuin prekäre Charakter dieses Aktes von Weltaneignung wird durch die Überblendung von Einzelbildern angezeigt: In einigen Sequenzen erscheint der Körper des Mädchens derartig verzweigt, als ob die Arme und Beine ausser Kontrolle geraten wären und  zu entfliehen drohten. Für einzelne, beunruhigende Augenblicke gliedert sich so der Körper, strukturiert und findet sich in den 49 Minuten des Videos jedoch abermals neu. Die Aneignung von Welt oszilliert damit wesentlich zwischen einer kindlichen Neugier des Entdeckens und dem spielerischen Mut zur Akrobatik; «Rad» stellt uns einen menschlichen Körper vor, der sich mit der ihn umgebenden Welt verbinden will, ungeachtet wie (un)bequem das Terrain und wie diffizil die Aufgabe ist.

In Daniela Keiser’s black-and-white video “Rad”, the presented body becomes a metaphor for the acrobatic act of exploring one’s own surroundings and appropriating the world. Whether on a sandy beach, on the asphalt of a country road, the tiles of an empty swimming pool, the streets of Berlin or on a meadow in the Alps: The girl constantly reaches for the earth with her hands and swings her legs one after the other around her own body. With the cartwheel she leaves the solid ground under her feet. That this means more than just a static inversion, in which the perspective is changed by 180 degrees, implies the endless repetition of the act. The world is upside down, but only for a few seconds. For the goal is to keep gaining new ground underfoot. The genuinely precarious character of this act of worldmaking is indicated by the superimposition of the images. In some sequences, the girl’s body seems to branch out so strongly, as if her arms and legs got out of control and threatened to escape. For a few single, disturbing moments, the body appears dissected. Then it finds itself again – until the next cartwheel. In Daniela Kaiser’s video, the appropriation of the world thus oscillates essentially between a childlike curiosity of discovery and the courage to playfully perform precarious acrobatics. “Rad” presents us with a human body that wants to connect with the world around it, no matter how (un)comfortable the terrain and how challenging the task is.

The nomadic exhibition series “nine to five” proposes an alternative spatiality and a different time logic. At irregular intervals, various artists present their moving images in public space. Each video will be projected on several consecutive days, on weekdays and weekends, from 9 pm to 5 am in a loop.

Image credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

 

Das Konzert wurde auf Herbst/Winter 2020 verschoben.

nine to five: Dagmar Weiss – Personal Training (2017–)

täglich vom 19.–31. Mai 2020, von 21 bis 5 Uhr am Grand Palais

Die nomadische Ausstellungsreihe «nine to five» schlägt einen alternativen Raum und eine andere Zeitlogik vor: In unregelmässigen Intervallen zeigen Künstlerinnen und Künstler ihre bewegten Bilder im öffentlichen Raum: jeweils an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen, wochentags wie an Wochenenden, von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr im Loop an der Fassade des Grand Palais. Curated by Deborah Müller

In Dagmar Weiss‘ video work “Personal Training”, the foyer of a major bank or insurance company is seemingly transformed into a fitness studio: The absurd, repetitive action combined with the persistent physical strength of the performance suggests a new kind of exercise. But the performer’s inexpressive face and the endless repetition of her exercise soon turn into a disturbing obsession. The performer’s anonymous grey suit and the generic environment imply that her mania for measurability, maximization, intensity and success does not belong exclusively to the world of body builders or employees. By drawing lines between the body builder and the employee as emblematic figures of our society, the illusion of a supposedly intrinsic self-optimization as self-realization is taken to extremes: The performance becomes a global cipher, and our desire to interpret it as an anarchic gesture of freedom seems unmasked. To what extent is it possible to free oneself from the milieu, clothing or objects of action (like an “innocent” handbag) that surround us and that seem to dictate a certain form of behavior?

The nomadic exhibition series “nine to five” proposes an alternative space and a different time logic: At irregular intervals, various artists present their moving images in public space. Each video will be projected on the façade of Grand Palais on several consecutive days, on weekdays and weekends, from 9 pm to 5 am in a loop.

Image credits: © Nico Müller/Grand Palais, 2020.

Die Frage nach Präsenz und Absenz zieht sich als Konstante durch Géraldine Honauers künstlerisches Schaffen. In „I wait. you wait. she waits. he waits. it waits. we wait. you wait. they wait“ ist der physische Zugang zum Ausstellungsraum aufgrund der aktuellen Lage (Anordnung des Bundesrates zur Eindämmung der Coronapandemie) nicht gestattet. Der Grand Palais bleibt bis auf Weiteres geschlossen – das Publikum vor Ort ist absent. Die Show findet dennoch statt. Denn präsent bleiben die rahmenden Codes einer Ausstellung. Sie verweisen aufeinander und funktionieren wie Scharniere zwischen geschlossenem Ausstellungsraum und virtuellem Raum. Zu den gewohnten Öffnungszeiten kann die Ausstellung über https://iwaityouwait.com/ besucht werden. Der virtuelle Raum wird bespielt von Besucher*innen, die möglicherweise aufeinandertreffen, vielleicht zu einem Gespräch verweilen. Dabei blickt das Publikum auf seine eigene Absenz im geschlossenen Ausstellungsraum. Es entsteht eine Art «mise en abyme» – eine Endlosschleife, die sich dreht zwischen dem Raum hinter verschlossenen Türen und unseren eigenen vier Wänden.

The question of presence and absence is a constant in Géraldine Honauer’s artistic work. In the exhibition „I wait. you wait. she waits. he waits. it waits. we wait. you wait. they wait“, physical access to the exhibition space is prohibited due to the current situation (Federal Council order to contain the corona pandemic). The Grand Palais will remain closed until further notice, the visitors on site are absent. Nevertheless, the show will take place. For the framing conditions of an art exhibition remain present. They refer to each other and function like hinges between the closed exhibition space and virtual space.  The exhibition can be visited during the usual opening hours via https://iwaityouwait.com/. The virtual space is used by random visitors, who might encounter each other, perhaps stay for a conversation. Thereby, the audience observes its own absence in the closed exhibition space. A kind of “mise en abyme” is created – an open-ended loop that revolves between the space behind closed doors and our own four walls.

cur. Laura Bohnenblust

Video credit: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2020.

In der Ausstellung «High Voltage, Free Energy» der Künstler Veli & Amos erzeugen Solarzellen mittels Indoor-Leuchten Strom für Neon-Schilder. Die auf natürliches Sonnenlicht ausgelegte Technik der Photovoltaik wird durch das künstliche Licht ad absurdum geführt, jedoch nicht ihrer Funktion entzogen. Als Batterie liefern die Solarpanels die Energie für die neonfarbigen Schriftzüge und Symbole.

Opening: 12.12.2019, 18 h

cur. Mathias Kobel, Deborah Müller, Etienne Wismer

Imgage credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2019.

The artists would like to invite you for an urban expedition through the neighbourhood with the intention of documenting non-human living forms within the urban landscape. They take up an eco-social perspective and focus on trees as witnesses of the urban development and as a kind of pre-urban architecture that serves the role of housing for non-human residents embedded within the city and therefore visualize such trees as living spaces. There is no inscription for the workshop, it will be in English and everybody is welcome to participate. The workshop is part of the exhibition Les Environs (le voisin ou son stupide chien).

Die beiden Kunstschaffenden laden zu einer Stadtexpedition durch die Nachbarschaft ein, mit dem Ziel, nichtmenschliche Lebensformen der Stadtlandschaft zu dokumentieren. Sie nehmen eine öko-soziale Perspektive ein und konzentrieren sich auf Bäume als Zeugen der städtischen Entwicklung sowie als eine Art vorstädtische Architektur, die als Unterkunft für nichtmenschliche Bewohner*innen der Stadt dient. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, alle sind herzlich willkommen, der Workshop findet in Englisch statt. Der Workshop wurde im Rahmen der Ausstellung Les Environs (le voisin ou son stupide chien) konzipiert.

05.11.2019, 5.30–8.30 pm, start: Grand Palais

with Kathrin Siegrist & Felipe Castelblanco and participants

A group exhibition that explores the notion of neighborhood as a relationship between proximity and distance amongst people, objects and spaces. With contributions by: Johanna Kotlaris, Chrystèle Nicot, Joëlle Flumet, Shani Ha, Daniel Seiple, Michael Blaser, Kathrin Siegrist & Felipe Castelblanco and Olivia Abächerli

Les Environs umfasst das gesamte Spektrum an tatsächlichen und möglichen Interaktionen zwischen Individuen, die zusammenleben oder in nächster Nähe zueinander (l’environ). Gleichzeitig sind auch die nuancierten Beziehungen zwischen Menschen und den sie umgebenden Dingen, wie etwa Müllsäcke, oder zwischen Menschen und den von ihnen geteilten Räumen, wie beispielsweise der gemeinsame Vorgarten, mitgemeint. Das Beziehungsgefüge, das sich daraus ergibt, ist eines, das nicht einfach zu greifen ist und dem man sich womöglich ausschliesslich im Vagen, Hypothetischen annähern kann (environ). Mit dem Titel «Les Environs» ist damit die ungefähre Umgebung, das Quartier, die Strasse, und das Mehrfamilienhaus als Daheim und Zuhause angesprochen, oder in den Worten Georges Perecs: die Parzellierung der Rue Simon-Crubelier, die Katze Poker Dice und gleichzeitig das Gefühl schlechter, allmächtiger, allgegenwärtiger Überschwänglichkeit. Die Ausstellung Les Environs (le voisin ou son stupide chien) umfasst verschiedene Perspektiven, Emotionen und Intentionen und thematisiert die Komplexität zwischenmenschlicher und dingbezogener Beziehungen im Übergang von Aspekten wie Nähe und Distanz, privatem und öffentlichem Raum, Mit- und Gegeneinander, genauso wie das Nichtvorhandensein solcher Verhältnisse.

Die von DANIEL SEIPLE (*1979, lebt in Berlin) im Kastanienhof errichtete Plakatwand zitiert die Spannung einer nachbarschaftlichen Beziehung und überführt ein zwischen Ackerfeldern ausgetragener Streit in den städtischen Raum: Ein Bauer in den USA wirft einen grossen Haufen Hühnermist auf ein Feld in unmittelbarer Nähe des Predigerhauses. Als Reaktion darauf schreibt die Frau des Predigers auf ein weisses Brett, das in ihrem Garten steht: «Lester, bitte entferne deinen Hühnerkot! Er riecht schlecht und zieht Fliegen an.» Lester Miller, der Besitzer des Feldes, entfernt den Misthaufen zwar, lässt aber ebenso ein grosses Billboard aufstellen, das die mahnende Notiz trägt: «Preacher: ‚Love Thy Neighbor’. Lester Miller». Während Love Thy Neighbor (2008) in Millers Kontext einen cleveren Schachzug darstellt, kann die durch den Künstler vorgenommene Dekontextualisierung und Übertragung der skizzierten ‚Billboard-Politik‘ in den Kunstkontext als Weiterführung und ironischer Kommentar auf die im öffentlichen Raum angebrachten Christus-Plakate verstanden werden, die im Namen eines Gottessohnes Nächstenliebe propagieren und persönliche Bekenntnisse wie etwa den Glauben zur res publica erheben möchten.

Empathicity (2015) werden die schwarzen Lederkissen von SHANI HA (*1987, lebt in Brooklyn und Paris) genannt. Sie fungieren als Katalysatoren für soziale Interaktionen im urbanen Raum und stehen für das Versprechen eines humaneren, empathischeren Stadtraumes. In ihrer Montage und Anordnung provozieren die weichen, plastischen Formen eine aktive Aneignung öffentlicher Räume im Widerstand gegen jede normative Raumgestaltung, die unser Verhalten zu kalkulieren und unsere Reaktionsfähigkeit zu mildern versucht. Die Künstlerin bringt damit Nachgiebigkeit in den Aussen- und Innenraum des Grand Palais, um feindliche architektonische Elemente in einladende, verwandte Orte zu verwandeln. Als Bindeglied zwischen Körper und Architektur wird diese ‘Invasion von Empathie’ zu einem symbolischen Eingriff, der als Experiment für eine positive, aktive und fürsorgliche Methode verstanden werden kann, um geteilte Räume ‘aufzuweichen’.

Das gerahmte und mit Zensurstreifen versehene amtliche Dokument im kleinen Rahmen ist Zeuge von dem im öffentlichen Raum vorhandenen Konfliktpotenzial: Am 6. Oktober 2017 stellte eine in Zürich lebende Person nicht verschnürtes Altpapier zur Abholung bereit. Sie tat dies zu einem Zeitpunkt, an dem keine «Wertstoffe» dieser Art hätten bereitgestellt werden dürfen. Die Stadt Zürich sah sich aus diesem Grunde veranlasst, eine Übertretungsanzeige mit Busse an die Adresse jener Person zu senden, deren Namen auf einem der deponierten Papierstücke aufgeführt war. JOËLLE FLUMET (*1971, lebt in Zürich) führt die eigentlich kurzweilige Lebensdauer des Dokuments durch Übertragung in die Kunst fort und wirft damit die Frage auf, welchen (juristischen und konventionellen) Regeln der Raum direkt vor der eigenen Haustür unterworfen ist. Während sich die Künstlerin in der Arbeit Übertretungsanzeige (2017) einem Szenario des öffentlichen Raumes widmete, thematisiert sie in der grossformatigen Zeichnung Untitled (Fauteuil) (2010) den privaten Raum der eigenen vier Wände. Der Fokus liegt hier auf einer im Wohnzimmer kontemplierenden Frau mit Schlafmaske und stellt die eigenartige Weltlosigkeit der Dargestellten in ihrem bürgerlichen Interieur zur Schau. Es wirkt fast so, als hätte sie das sich im Hintergrund andeutende Ausserhalb vergessen.

JOHANNA KOTLARIS (*1988, lebt in Zürich und Berlin) beschäftigt sich mit dem Terrain vague, das sich zwischen dem ‘Ich’ und dem ‘Du’ als zwei Bezugspunkte von Weltwahrnehmung befindet. Ihre Serie The Distance Between (2018) besteht aus zwischen Glasplatten eingespannten Texten, die nur durch Gummibänder zusammengehalten werden und damit das Prekäre dieser Beziehung unterstreichen. Die durch die Listenform der Sätze verfolgte, repetitive Formel lässt im Leseprozess teilweise ein poetisches Potenzial aufblitzen, das aber gleich wieder entgleitet, sobald man sich darauf konzentriert: Das Romantische pflegt hier eine Liaison mit dem Politischen. Gesellschaftskritisch und mit einem gleichzeitigen Augenzwinkern bilden die vorgeschlagenen Beziehungsverhältnisse der Tableaux – wie auch der Performance A Heartwarming Bone Cracking anlässlich der Ausstellungseröffnung – Denk- und Wahrnehmungsübungen um über den eigenen Standpunkt in der Welt und in Beziehung zu den umgebenden (materiellen wie immateriellen) Dingen oder (reellen wie virtuellen) Beziehungen nachzudenken. Wer bin ich, wo bist du und wie zusammenleben?

Die ortsspezifische Wandzeichnung mit dem Titel welcome to parasites (2019) von OLIVIA ABÄCHERLI (*1992, lebt in Berlin) folgt mit den feinen Linien, Rasterungen und Schraffuren der Idee einer Landkarte. Die massgebenden Parameter wären hier aber nicht das Abstrakte und das Lokalisierbare, sondern das Absurde, das Persönliche, das Prekäre oder das Politische. Durch die fragilen Linien und parasitär aufeinander bezogenen Formen stellt das gezeichnete Gefüge als eine Art ‘mental map’ dar. Könnte dies der Entwurf eines (künftigen) Paradieses sein, oder ist vielleicht eher der Albtraum eines globalen Chaos, in dem die wechselseitigen Abhängigkeiten zu komplex sind, um sie nachzuzeichnen oder überhaupt verstehen zu können?

MICHAEL BLASER (*1979, lebt in Bern) zeigt im Aussenraum mit seiner Videoarbeit Möwen (2019) und der mit Raumordnung (2016) betitelten fotografischen Serie im Innenraum Bilder von Siedlungen aus dem Mittelland. Durch die formale Strenge und den jeweils aus derselben Distanz aufgenommenen Ausschnitte erzeugt der Künstler den Eindruck von Collagen. Tatsächlich handelt es sich um vom Künstler vorgefundene Architekturen. Ihre einzelnen baulichen Elemente verweigern sich jedoch einer Einordnung in ein Gesamtgefüge und verpassen damit die Chance, bereichernde Verbindungen mit anderen Elementen einzugehen: Das Holzchalet steht unmittelbar neben der Hochbausiedlung und der Gartenzaun scheint mehr als nur die Grenze der Parzelle zu markieren. Gleichzeitig lässt sich das postmoderne Potpourri auch als Ausdruck einer Gestaltungsfreiheit verstehen, in der Menschen ihr Zuhause nach persönlichem gusto bauen dürfen und das Diktum der Homogenität zugunsten einer (ästhetischen) Pluralität verabschiedet wurde.

In ihrem Video Commodore Drive (2014) inszeniert CHRYSTÈLE NICOT (*1989, lebt in Paris) eine Mikro-Fiktion, die einen Konflikt an der Schwelle zur glamourösen Welt Hollywoods aus der Perspektive einer voyeuristischen Nachbarin zeigt. Aus der sicheren Distanz der gegenüberliegenden Strassenseite lässt sich am besten darüber spekulieren, was den Nachbarn und seinen deponierten Müll suspekt erscheinen lässt. Die Banalität und Durchschnittlichkeit der weissen Reihenhäuser nordamerikanischer Vorstädte weist darauf hin, dass die Paranoia eine universelle ist und nicht auf fehlendem Reichtum oder Wohlstand beruht.

Scales of the Urban ist eine Stadtexpedition entwickelt von KATHRIN SIEGRIST (*1984, lebt in Basel) & FELIPE CASTELBLANCO (*1985, lebt in Basel, Berlin und Bogotà) mit dem Ziel, nichtmenschliche Lebensformen der Stadtlandschaft zu dokumentieren. Die Kunstschaffenden versuchen dabei eine öko-soziale Perspektive einzunehmen und konzentrieren sich auf Bäume als vergessene Zeugen der Stadtentwicklung sowie als eine Art vorstädtische Architektur, die als Unterkunft für nichtmenschliche Bewohnerinnen der Stadt dient.

Text: Deborah Müller, Etienne Wismer und Mathias Kobel

Opening: 18.10.2019, 6.30–10 pm, with a performance by Johanna Kotlaris

Workshop with Kathrin Siegrist & Felipe Castelblanco: 05.11.2019, 5.30–8.30 pm

Exhibition: 19.10.–16.11.2019

cur. Deborah Müller, Etienne Wismer, Mathias Kobel

Image credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais 2019.

Delphine Chapuis Schmitz konzipierte die dreiteilige Installation 3SCRIPTS&! im Laufe des Sommers. Das Setting des Grand Palais dient dabei als Folie, vor der ihre textbasierte Arbeit atmosphärisch aufgeladen wird. 3SCRIPTS&! fungiert als Resonanzkörper, in dem sich Raum und Sprachzeichen begegnen und in dem Bilder anklingen, die sich mit der Präsenz der Besucher*innen zu Geschichten verdichten.

Opening: 12.09.2019, 18.30

cur. Etienne Wismer, Mathias Kobel, Deborah Müller

Imgage credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2019.

Laura Grubenmann
dropouts, 2019

On view: 22.07. – 04.08.2019*

Gabriela Gerber und Lukas Bardill
Laerche, 2006

On view: 05.08. – 25.08.2019*

Philip Ortelli
Liberty Trapped On a Moebius Strip, 2019
Quote by Maggie Nelson

On view: 26.08. – 11.09.2019*

*täglich von 16 bis 11 Uhr auf dem Aussenbildschirm des Grand Palais.

Phlipp Ortelli, Sommer-Video, Aussenbildschirm, Screen

Image credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2019.

Opening: 28.03.2019, 18 Uhr

 

Image credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais 2019.

BLOCC consists of Johanna Bruckner, Crystal Z Campbell, Luiza Crosman, Alexandros Kyriakatos, Alexis Mitchell, Bahar Noorizadeh, Heather M. O’Brien und Jonathan Takahashi. They all met in summer 2017 as fellows of the Sommerakademie Paul Klee with artistic director Tirdad Zolghadr.

25.04.2019, 18:00: Talk BLOCC & Tirdad Zolghadr

Work made by students of the Bern University of the Arts HKB during a BLOCC workshop in November 2018

BLOCC [Building Leverage Over Creative Capitalism] leitet sich von «Block» ab: eine Komponente des Baumaterials, ein Viertel oder eine Teilung innerhalb einer Stadt oder ein gezieltes Behindern der Absichten eines Gegners oder einer Gegnerin. Es handelt sich um eine Strategie, um das Verhältnis zwischen zeitgenössischer Kunst und dem aktuellen globalen Phänomen der Gentrifizierung anzugehen. Wie können wir eine einzelne Entwicklung unseres Planeten bewältigen, parallel zu ihren vielen lokalen Erscheinungsformen? Wie also internationale Allianzen schmieden, wenn die Gültigkeit und das Arbeitswissen geradezu auf bestimmten Komponenten von Nachbarschaft beruhen? Und weiter noch, wie kann man die Mitschuld zu einem Zeitpunkt überleben, in dem Entwickler*innen, Stadtplaner*innen und gemeinnützige Organisationen Künstler*innen instrumentalisieren, die freiwillig oder unbewusst zu Kompliz*innen dieses gewaltvollen Vertreibungsprozesses werden?

Während des öffentlichen BLOCC Weblaunchs wird ein Lernsystem präsentiert, das auf die Beziehung zwischen zeitgenössischer Kunst und Gentrifizierung eingeht und auf einen Lehrplan aufbaut – den BLOCC-Lehrplan –, der lokale Möglichkeiten und Antigentrifizierungskämpfe aufgreift. Das System spiegelt eine neue Art des Unterrichtens wider, die prozessorientiert aus kollektiven Erfahrungen lehrt und lernt und in verschiedenen Umgebungen unterschiedlich funktioniert.

BLOCC besteht aus Johanna Bruckner, Crystal Z Campbell, Luiza Crosman, Alexandros Kyriakatos, Alexis Mitchell, Bahar Noorizadeh, Heather M. O’Brien und Jonathan Takahashi. Sie alle haben sich im Sommer 2017 als Stipendiat*innen der Sommerakademie Paul Klee getroffen, die unter der künstlerischen Leitung von Tirdad Zolghadr bis 2019 stattfand.

Für weitere Informationen/For further information: www.sommerakademie-paul-klee.ch

BLOCC (Building Leverage Over Creative Capitalism) derives from ‘block’: a component of building material, a neighborhood or partition within a city, or a deliberate obstruction of an opponent’s intentions. It is a strategy to tackle the relationship between contemporary art and the current global phenomenon of gentrification. How might we tackle a single planetary development alongside its many local manifestations? How, in other words, to forge international alliances when your legitimacy, and your working knowledge, stems from particular neighborhood materialities? Further, how to survive complicity in a moment when developers, city planners, and non-profits are instrumentalizing artists who, willingly or not, participate in the violent process of displacement.

During this public web launch, BLOCC will present their position – a system of learning, a chimera. It tackles the relationship between Contemporary Art and gentrification by building on an initial curriculum – the BLOCC curriculum – tapping into and inviting local possibilities and struggles. The system reflects a new way of teaching, templates are introduced from afar, adapted to any setting, and remain open-ended as the process builds.

BLOCC consists of Johanna Bruckner, Crystal Z Campbell, Luiza Crosman, Alexandros Kyriakatos, Alexis Mitchell, Bahar Noorizadeh, Heather M. O’Brien und Jonathan Takahashi. They all met in summer 2017 as fellows of the Sommerakademie Paul Klee with artistic director Tirdad Zolghadr.

 

Opening: 17.05.2019

cur. Deborah Müller, Mathias Kobel and Etienne Wismer

Interview, 16.05.2019

Louis Marin once described the interview as always being a fiction of an oral dialogue, no matter if it was transposed from a voice to an ear, from listening to reading – or not.

Deborah Müller: During the past few days, the exhibition space was transformed into a stage-like scenery where a specific dramaturgy evolves. One enters the first room where a Janus-headed sculpture consisting of small jigsaw puzzles is the center of attention. It is lit by a warm, bright spotlight. Room two or the middle “section” of Grand Palais is left completely empty, while room three is crowded with a plethora of objects of different kinds: jackets, clay works, water bottles, a broom, cables, plastic legs. Here, the cold neon lights make the space appear flat. In combination with the wooden frame built by the inner walls of the building, it reminds me of a sort of “tableau vivant”. It is like a meta-picture that seems to freeze or document the process of the past four days when you were working on-site.

BB5000: We would also like to refer to the three parts you described as “Act One”, “Act Two” and “Act Three”. Indeed, the metaphor of the theater or the film set was in our mind from very early on. “Act Three” has something in common with a crime scene. Everything has been meticulously arranged and you just need to find a first trace.

This kind of framing or narrative takes place within the exhibition space, but it has already been examined prior to the opening: Still in Milano, you designed a quasi-filmic or theatrical poster in quite a singular aesthetic, announcing the exhibition the way one would advertise a drama. Additionally, you wrote a script about a polyphonic character named “Devon”. At the same time, “Devon” functions as the title of the exhibition. To whom is this whole setting of Devon addressed, and what are its different medial layers referring to?

It is incomprehensible and has no clear nature; it could be a person or a figure, but also a situation or a place. We invented it some weeks ago in order to structure our ideas around it. “Devon” can be anything – or nothing at all. You may refer to Devon as a “virtuality”. But “virtuality” does not necessarily deal with a virtual sphere or the digital. It is rather conceived in the sense that there are a thousand possibilities in doing an exhibition – or let’s say an artistic project.

Does it mean that it is ideal and real at the same time?

Yes, we decided a set of possibilities in advance, such as writing a script for – or of – “Devon”, designing a poster, thinking about a certain language or even terminology we will use for our communication about the project, and determining the material we will work with during the process. The number of options was limited while still working in our studio. In a next step, once we arrived in Bern, the “ideal” became realized. Of course, there were still plenty of possibilities left we could have actualized. But the actualized and the ideal are to some degree the same. To us, it is always the ideal that has been realized as there does not exist any difference between the ideation and the realization. We could have opted for option “a” or “m”: It is the same.

Since you attempt to avoid a strict separation between the process and the resulting work I am wondering how you can do your work if there is, as a consequence, no valorization involved within the process?

We tried to use our intuition as much as possible, that means not judging ourselves for what we were doing and just being part of the process. Thinking is making. During the process, any boundaries between concept or script, thinking, communicating, acting, creating become fluid.

Which strategies and techniques do you deploy, or how would you describe this equalization further?

There are tools and skills and the so called “output” are technologies. Because we intend technologies as a structure of thinking. Like deciding to paint something green, because it is the color of grass or of Terminator, therefore in an original sense of the Greek word τέχνη, which is a technique understood as art but also as handicraft. It is about the means we use, a set of decisions or a formula. (…) It is somehow like an array of comments on “Devon”. All the single elements can be understood as condensations or catalysts of our collaboration. We cannot say that what we present are objects. However, they are neither subjects. (…) If we have to describe “Devon” it is more a collaboration between all the passive and active elements. We are all part of this, but we understand ourselves more like operators. We are constructing time – a shared period of performance, promotion, imagination, ideation, promotion and documentation – as well as space. If talking about space, we mean a constructing-space, consisting of the place (ideal, geographical) in which the action happens. “Devon” and its fiction are our contribution. “Devon” is something like a stage-object, an exhibition and il suo contenuto. (…) We are also working on a publication which will be released quite soon.[*]

So, there is no primary interest in something like a technological aspect?

We are communicating as real persons, not as avatars. The social aspect is more important. BB5000 was founded in 2015 in Milano. We share a common history, memory, imagination and a certain period of performance.

Talking about performance: That is also why you created your own list of so called “non-words”, such as “display”, “solo show”, “installation shot”, “happening”. What is wrong with these? For me, the characteristic of these words is that they somehow try or intend to fixate things. Do you attempt to avoid objectifying your work by naming it, which means to lose control over it or at least a personal relation? Or what is the common nature that these “non-words” share with each other?

It is very difficult to explain. Because probably (…). – In fact, we create words and “constructing-words” in order to modify our thinking about the show. Our talking or thinking is a sort of trying to avoid stereotypization. It is a form of hacking. We attempt to extend things, rather than to reduce them. And the use of language changes it of course, transforms it. Through language-hacking, you can go beyond certain forms of stereotypes (gender, race, etc.). There is no objectification at stake.

A “fiction” extends the dialogue, it forms and models it. More than this, it fixates the ephemeral character of the talk and with this, transforms it towards something that has the potential to be endlessly iterated – the neoliberal dream of endless conversation as the guiding communication imperative becomes true. What does your fiction do, or what is it revealing?

Fiction is the stereotypisized language. The fictional language that we adopted hacks this.

What two people would you love to have dinner with?

April Ludgate and Leslie Knope from “Parks and Recreation”.

Thank you very much for this conversation.

Thank you.

(Text: Deborah Müller)

 

*In 2020, BB5000 has published a book called Devon. For more information, check: www.bb5000.org

 

Imgage credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2019.

Der Stadtteil Kirchenfeld-Schosshalde, an dessen westlichem Eingang der Grand Palais liegt, weist gemäss einem Bericht zur sozialräumlichen Stadtentwicklung aus dem Jahr 2012 die tiefste Armutsquote sowie die höchste Einkommens- und Vermögenssituation der gesamten Berner Stadtfläche auf. Er beherbergt überdurchschnittlich viele Schweizer Familien und Menschen mit hohen steuerbaren Haushaltseinkommen. Zahlreiche Institutionen, besonders aus dem Kulturbereich, haben sich hier angesiedelt.

Dieser Stadtteil hat sich bereits in den 1910er-Jahren als teuerstes Wohnquartier der Stadt Bern etabliert. Rigorose Bau- und Nutzungsvorschriften sollten sicherstellen, dass das neu eingezonte Kirchenfeldquartier wohlhabenderen Schichten vorbehalten bleibt. Es durfte kein „Fabrik- und Mietkasernen-Quartier“ wie etwa in der Lorraine entstehen. Insofern ist es bezeichnend, dass das einzige umfangreiche Industriegebäude samt Hochkamin, das im Kirchenfeld gebaut wurde, eine Geldfabrik ist – die eidgenössische Münzstätte.

Der ursprüngliche Anlass für die Bebauung des Kirchenfelds war simpel: Seit Jahrhunderten wuchs die Stadt fast ausschliesslich in Richtung Westen. Irgendwann wäre das historische Stadtzentrum so zur Peripherie geworden. Doch bevor die Kartoffeläcker im Norden und Süden in Bauland verwandelt werden konnten, musste das Gebiet mithilfe von teuren Hochbrücken erschlossen werden.

„[N]amens einer Gruppe englischer Kapitalisten“ die unter dem Namen „Berne-Land-Company“ auftrat, erklärte sich der Londoner Geschäftsmann Philip Vanderbyl bereit, die Kirchenfeldbrücke gratis zu erstellen – sofern ihm das rund 80 Hektaren grosse Gebiet zum Vorzugspreis von 425‘000 Franken (53 Rappen pro Quadratmeter) überlassen werde. Dieses grossangelegte Spekulationsprojekt sah vor, das Land nach Erschliessung und Bebauung wieder zu verkaufen.

Die Burgergemeinde Bern, Besitzerin des Bodens, willigte ein. Bis heute ist sie eine der grössten Schweizer Waldbesitzerinnen und Berner Baulandbesitzerinnen. Durch die Transformation von landwirtschaftlich genutzten Flächen in Bauland rund um die Stadt generierte sie in Form von Landverkäufen, Mieteinnahmen und Baurechtszinsen beträchtliche Einnahmen und war deshalb besonders im späten 19. Jahrhundert in ihrer Existenz umstritten. In einer Abstimmung über die Kantonsverfassung im Jahr 1885 entging die Burgergemeinde Bern nur knapp ihrem Ende. Dies obwohl der Kleine Burgerrat, das legislative Gremium der Burgergemeinde, schon 1864 eine Rechtfertigung für die eigene Existenz fand. Als „hülfreiche Hand“ liess die Burgergemeinde Bern Teile ihres Gewinns der Öffentlichkeit zugutekommen, etwa durch die Unterstützung von Forschung, Bildung und Kultur.

Michael Meier und Christoph Franz’ Installation „Die hilfreiche Hand“ besteht aus Treibstoff, Generator und Neonschild. Ersterer misst 15 Liter und besteht grösstenteils aus Berner Kartoffelethanol.

Opening: 14.06.2019

cur. Etienne Wismer, Deborah Müller, Mathias Kobel

Dank an: Alfred Schwab, Brennerei Schwab, Oberwil bei Büren, BE

Imgage credits: © Sabrina Gruhne/Grand Palais, 2019.